À plein temps (2021)

Julie ist eine von Millionen Müttern (in Frankreich, in Deutschland), die sich entweder alleinerziehend um Kinder, Haus und Job kümmern oder den Löwenanteil der Care-Arbeit übernehmen. Und die gleichzeitig um eine berufliche Perspektive kämpfen, die mehr ist als nur Broterwerb. À plein temps ist für all sie. Deutscher Kinostart zum Internationalen Frauentag 2024.

Julie rast durch diesen Film. Sie rennt den Zügen und Bussen hinterher, die sie nur knapp erwischt oder: die gar nicht fahren. Sie rennt im frühmorgendlichen Dunkeln mit den Kindern aus dem Haus. Sie rennt durch die Straßen von Paris, durch das Hotel, in dem sie arbeitet, sie rennt und rennt, und beim Zusehen beschleunigt sich mit ihr unser Puls. Julie ist immer in Zeitnot, fast immer zu spät und im Laufe dieses Films zunehmend pleite, und ein ums andere Hindernis stapelt sich schier unüberwindbar in ihren Weg. Aber: sie gibt nicht auf. Sie hat ein Ziel.

Julie an ihrem Arbeitsplatz: Gerade erhält sie die Einladung zum 2. Vorstellungsgespräch für einen besseren Job. Morgen Nachmittag? Mais oui! N’est pas un problem! (c) À plein temps
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Miss Sloane (2016)

Miss Sloane erzählt von der Arbeit von Lobbygruppen und ihres Einflusses auf die Gesetzgebung, von Politik, Gerichten, Medien und Öffentlichkeitsarbeit – und ist dabei spannend genug. Vor allem aber geht es in diesem Film um die persönliche Haltung jedes Einzelnen.

Elizabeth Sloane (Jessica Chastain) kurz vor ihrem Abflug. ©Universum Film

Ich wüsste nicht, seit wann du eine Meinung zu Waffen hättest.“ – „Meine Meinung ist herangewachsen, irgendwann zwischen Columbine und Charleston.“ Elizabeth Sloane (Jessica Chastain) ist eine taffe politische Lobbyistin, angestellt in einer großen Beratungsfirma in Washington, D.C.

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Kurz & aktuell: Little Joe (2019)

Arbeitsplatz Genlabor: Forscherin Alice mit ihren vielen Little Joes. (c) Coop99 Filmproduktion.

Forscherin Alice hat mit einer noch unerprobten Methode eine Blume gezüchtet, die glücklich macht. Für ihren Arbeitgeber eröffnet sich ein kommerzieller Markt, etwa bei der Behandlung von Depressionen.

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The Abyss (1989)

Bud Brigman ist genau der Mann, den man dabeihaben will, wenn man in gefährlicher Mission unterwegs ist, wenn man halsbrecherische unternehmerische Entscheidungen zu treffen und umzusetzen hat, wenn man unerprobte Technik einsetzen oder innovative Lösungswege beschreiten will.

Dieses Unterwasserdrama ist ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn (bereichsübergreifende) Teams nicht funktionieren oder jeder seine eigene Agenda hat. Auch natürlich für den systemimmanenten Machtkampf zwischen verschiedenen Regierungsorganisationen und -hierarchien.

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Armageddon (1998)

Harry S. Stamper gehört wie Bud Brigman in The Abyss zu der Sorte Chefs, die gescheit genug sind, eine Mannschaft um sich zu sammeln, auf die sie sich in jeder Lebenslage verlassen können und ohne die sie nicht auf Mission gehen.

In Armageddon (1998) streiten anfangs zur Abwechslung die zwei männlichen Protagonisten, sonst ist die Ausgangslage (und finale Lösung) ähnlich wie in Abyss. Ein Meteorit groß wie Texas rast auf die Erde zu, und wird sie, wenn er sie in 18 Tagen erreicht hat, unausweichlich zerstören. Die NASA weiß sich nach einigen anderen gescheiterten Aktionen nicht anders zu helfen, als in dem (rasenden) Meteoriten einen Atomsprengkopf zu platzieren, um ihn zu zerstören und so die Wucht des Aufpralls abzulenken.

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