Ikiru (1952)

In Akira Kurosawas zutiefst humanistischem Porträt eines mit dem bevorstehenden Tod konfrontierten Beamten illustriert der kafkaeske Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst bereits, dass das Sterben vor dem Tod kommt – und bei manchen sehr lang dauert.

Es gibt eigentlich viel zu tun in der Stadtverwaltung von Tokio. Ikiru, (c) Toho Company

Am Empfangstresen einer Behörde der Stadtverwaltung von Tokio steht eine Gruppe aufgebrachter Frauen: Durch rasante Nachverdichtung im Stadtviertel ist der Grundwasserspiegel gestiegen und eine ehemalige Rasenfläche, auf der Kinder spielen konnten, zu einer Pfütze mutiert. Hier wimmelt es nun vor krankheitsübertragenden Moskitos, die Mütter wissen nicht, wo sie ihre Kinder spielen lassen sollen, an die frische Luft müssen sie schließlich.

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Storm Center (1956)

Alicia Hull in Storm Center ist von ähnlichem Kaliber wie Bunny Watson in Desk Set, steht jedoch vor gänzlich anderen Herausforderungen. Und während Desk Set eine leichtfüßige Komödie mit vielen ironischen Seitenhieben ist, ist Storm Center ein Melodrama mit ernster Botschaft, ein Lehrstück in Aufklärung, Zensur und geistiger Freiheit und für das Selbstverständnis von öffentlichen Bibliotheken.

Bibliothekarinnen Bette Davis und Kim Hunter.

Alicia Hull[1] (Bette Davis) ist während der allgegenwärtigen Kommunistenhatz der McCarthy-Ära die Leiterin einer Kleinstadt-Bibliothek, offenbar irgendwo an der US-amerikanischen Ostküste[2]. Sie übt dieses Amt seit 25 Jahren aus, hat Generationen von Kindern mit ihren Büchern aufwachsen sehen, weiß, wo jedes Buch steht, und nimmt den Kindern Lollies und ähnliches beim Betreten der Bibliothek ab und verwahrt es sicher in einer Schublade.

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