Star Wars: The Force Akwakens (2015)

Viele Abenteuer- und Katastrophenfilme erzählen vom Besten – und vom Schlechtesten – in der Arbeitswelt. Hier werden vormals stille, professionell agierende Chefs und andere Spezialisten unverhofft zu Helden, die selbstlos nicht nur ihre Mannschaft, sondern gleich die gesamte Galaxis zu retten versuchen.

Andere verlassen als erste das sinkende Schiff, werden zu tobenden Berserkern (was der Mission selten hilft), verwandeln sich in gierige, berechnende, entmenschlichte Figuren, die die Nerven verlieren und fast immer die Rechnung in Form eines vorzeitigen Todes präsentiert bekommen. 

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Thank you for smoking (2005)

Wie nur wenige andere Filme porträtiert „Thank you for smoking“ den Berufsstand der Beschäftigten von Verbänden, und gar ihrer disponiertesten Vertreter, deren Sprecher.

Ich bin Vermittler zwischen zwei Richtungen der Gesellschaft, die irgendwie versuchen, sich zu einigen.“ Nick Naylors größtes Talent ist, dass er reden kann. Nick ist Lobbyist. Und er ist nicht einfach nur Pressesprecher eines x-beliebigen Industrieunternehmens, nein, er spricht für die tödlichste Branche überhaupt. Alkohol? Waffen? Da kann Naylor nur lachen. Er ist Lobbyist für die Tabakindustrie, die allein in den USA 1.200 Menschen am Tag umbringt.

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Topos: Die beste Freundin

Die Arbeitswelt im Film kommt ohne beste Freundin und engagierte Kollegin nicht aus. Sie zeigt durch ihre eigenen Erfahrungen auf, wie es für die Protagonistin auch hätte laufen können (Kleinstadt-Ehe, Sekretärinnen-Stuhl, Staten Island), außerdem dient sie natürlich als Dialogpartnerin für Schlagabtausch, Stimme des Gewissens, Vergewisserung.

Joan Cusack, die geborene actress in a supporting role, spielt in Working Girl Cynthia, die beste Freundin von Tess[1]. Sie fährt mit ihr nach Manhattan, geht aber statt in den Abendkurs lieber mit Freundinnen etwas trinken. Ihre Haare sind noch um einiges höher toupiert und ihr Lidschatten noch greller als der von Tess. Sie heiratet ihre Jugendliebe, Tess nicht.

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42nd Street (1933)

Ansprache kurz vor der Premiere: „You’re going out a youngster but you’ve got to come back a star!“ Kann das gut gehen?

Julian Marsh ist ständig unzufrieden mit seinen Angestellten: Er brüllt sie täglich zusammen und sagt ihnen wütend, wie schlecht und untalentiert sie seien; er lässt sie rund um die Uhr arbeiten, so dass einige schon dabei einschlafen. Zudem frisst ihn eine tödliche Krankheit von innen auf. Dies ist sein finales Projekt, die Krone seines Schaffens, dies wird ihn überleben, daran wird man denken. Die Erwartungen sind entsprechend.

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Special: Polizei und Redaktionen als Horte guter Chef*innen

Sind manche Branchen prädestinierter als andere, gute Chef*innen zu haben? Zumindest im Film erweckt es diesen Anschein.

Twin-Peaks-Sheriff Harry S. Truman (Michael Ontkean), links, mit Special Agent Dale Cooper vom FBI (Kyle MacLachlan). Photo by ABC Photo Archives – © 2011 American Broadcasting Companies, Inc. – Image courtesy gettyimages.com

In Spielfilmen werden häufig Chefredakteur*innen, Produzent*innen und Verleger*innen als gute Chef*innen gezeichnet, die ihre Mitarbeiter*innen unterstützen und antreiben, sie auf die richtige Spur bringen und sie dazu motivieren, noch die Extrameile zu gehen, um doch noch einen Informanten aufzutreiben, mit dem sich ein Artikel oder Beitrag wasserdicht machen lässt.

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The Apartment (1960)

C.C. Baxter fungiert als Projektionsfläche für alle Männer (und Frauen), die nicht nur wie eine Maschine tagein, tagaus einen seelenlosen Job
ausüben, sondern von ihren Chefs unter Vortäuschung möglicher Beförderungen auch manipuliert werden.

C.C. Baxter (Jack Lemmon) ist die fleißige Arbeitsbiene in einer Versicherungsgesellschaft, der in einem dystopischen Großraumbüro[1] arbeitet und wie alle seine Kollegen endlose Zahlenreihen auf der Rechen- bzw. Schreibmaschine produziert.

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