Earthquake (1974)

Während eines Erdbebens in Los Angeles wachsen manche über sich hinaus. Andere gehen keifend und barmend zugrunde.

Wie später The Abyss wartet schon der Katastrophenfilm Earthquake (Erdbeben, 1974) mit einer keifenden Ehefrau auf, die den Helden etwas aus dem Lot bringt. Charlton Heston spielte diesen Helden, Stewart Graff, ein Architekt, der in der Firma seines Schwiegervaters arbeitet. Die Ehe mit der eifersüchtigen Remy (Ava Gardner) liegt in den letzten Zügen; er fühlt sich wohler in der Gesellschaft von Denise (Geneviève Bujold).

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Tengoku to jigoku (1963)

In der realistischen Dokumentation von Polizeiarbeit ähnelt Akira Kurosawas „Zwischen Himmel und Hölle“ Jules Dassins „The Naked City“.

Fabrikant Kingo Gondo (Toshirô Mifune) ringt mit sich. Die trotz der Warnung des Entführers eingeschaltete Polizei agiert im Verborgenen. (c) Kurosawa Production Co.

Akira Kurosawas Zwischen Himmel und Hölle (Tengoku to jigoku, 1963) ist im Gegensatz zu seinen Historienfilmen im zeitgenössischen Japan, in Yokohama, angesiedelt. Die Buchvorlage schrieb der amerikanische Kriminalautor Ed McBain. Kurosawas Leibdarsteller Toshirô Mifune spielt den Schuhfabrikanten Kingo Gondo, der gerade einfädelt, die Aktienmehrheit seiner eigenen Firma (wieder) zu übernehmen, um so mehr Einfluss auf die Qualität von deren Schuhfabrikation zu gewinnen. Um an ausreichend Kapital für diesen geheimen Deal zu gelangen, verpfändet er seine prächtige moderne Villa auf dem Hügel und alles, was er besitzt.

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Special: Arbeit in Redaktionen

Redaktionen als Horte der Unbestechlichkeit, der kompromisslosen, tiefen Recherche und vor allem der Teamarbeit sind die Arbeitsplätze vieler Filmjournalisten.

Vom Lokal- zum Investigativreporter: Dustin Hoffman und Robert Redford in All the President’s Men, 1976. (c) Warner Bros.

Ein Blick in die Redaktionen der Washington Post (Die Unbestechlichen, „All the President’s men“, 1976) und des (fiktiven) Washington Globe („State of Play“, 2009) offenbart, wie sich der Produktionszweig des Szenenbilds in den vergangenen Dekaden verändert hat. In  Die Unbestechlichen geht es um die Arbeit der Lokal-Reporter Carl Bernstein (Dustin Hoffman) und Bob Woodward (Robert Redford), die den Watergate-Skandal aufdeckten, in dessen Folge Präsident Richard Nixon seinen Hut nahm.

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The Intern (2015)

Start-up-Gründerin Jules lebt mit einem blinden Fleck: Von den positiven Auswirkungen von Vielfalt am Arbeitsplatz hat sie noch nie etwas gehört,
weswegen sie die komplementären Kompetenzen des 70-jährigen Praktikanten Ben zunächst nicht zu nutzen weiß.

Jules Ostin ist die Start-up-Gründerin, wie man sie sich (außerhalb eines Start-ups) vorstellt: Sie hat binnen 18 Monaten ein hippes E-Commerce-Modeunternehmen in einem stillgelegten Fabrikloft in Brooklyn aufgebaut, dessen Umsätze und Mitarbeiter*innenzahlen explodieren. Die Workoholikerin, die zeitsparend und gesundheitsbewusst mit dem Fahrrad durch die Büroetage düst, hat das richtige Gespür für Internet- und Mode-Trends, weiß, wie Service geht und setzt sich auch immer mal wieder selbst ans Servicetelefon, um Beschwerden und Kundenwünsche besser zu verstehen.

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The Fountainhead (1949)

Architekt Howard Roark steht mit seinen Werten für einen visionären Unternehmer-Typus, einen Start-up-Künstler, dem die eigenen Prinzipien alles und der Markt nichts sind.

Gary Cooper war im alten Hollywood abonniert auf den Mann mit Prinzipien. In The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff, 1949) nach dem Roman von Ayn Rand[1] spielt Cooper Howard Roark, einen genialen Architekten, der sich nicht verbiegen lässt. Howard Roark will nicht gefallen, er braucht keine Bestätigung, auch nicht durch einen Auftraggeber.

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Up in the Air (2009)

„Up in the Air“ ist eine Reflexion über die Bedeutung, die wir der Arbeit in unserem Leben beimessen, und was ihr Verlust mit dem Einzelnen macht.

Wer je ein Imperium aufgebaut oder die Welt verändert hat, war exakt in der Situation, in der Sie sich jetzt befinden. Und deshalb hat er geschafft, was er geschafft hat.“ Dutzende Male am Tag spult Ryan Bingham diesen Satz ab. Egal, wer vor ihm sitzt, jeder macht mehr oder weniger die gleiche Gefühlsachterbahn durch – und dann platziert Bingham seinen Satz.

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