Special: Zum Weltfrauentag – Starke Frauen im Film

Heute feiern wir alle Frauen ♀️, die sich von ihrem Kampf nicht abbringen lassen: Für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung, für Freiheit und (sexuelle) Selbstbestimmung, gegen Rassismus und Sexismus, für Chancengerechtigkeit, Zugang zu höherer Bildung und guten Jobs, für das Wahlrecht, für Menschenrechte, für Frieden und ihre innersten Überzeugungen.


Zur Motivation gibt es Vorbilder. 🎬 Hier eine Liste starker Frauen auf der Leinwand, die den Weg weisen. Teilweise nach historischen Vorbildern. Nicht abschließend, nicht repräsentativ, willkürliche Reihenfolge:

Julie (𝙰 𝚙𝚕𝚎𝚒𝚗 𝚝𝚎𝚖𝚙𝚜. F, 2023). Jetzt im Kino!
Amira Homsi (𝚃𝚑𝚎 𝚂𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛𝚜‘ 𝙲𝚊𝚜𝚎. Jordanien, 2024). Kinostart noch ungewiss. 📢 Ist hier ein deutscher Verleih unterwegs?!
Bunny Watson (𝙳𝚎𝚜𝚔 𝚂𝚎𝚝. USA, 1957). Drehbuch: Phoebe & Henry Ephron
Karen Silkwood (𝚂𝚒𝚕𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍. USA, 1983). Drehbuch: Nora Ephron, Alice Arlen
Tess McGill (𝚆𝚘𝚛𝚔𝚒𝚗𝚐 𝙶𝚒𝚛𝚕. USA, 1988).
Norma Rae (𝙽𝚘𝚛𝚖𝚊 𝚁𝚊𝚎. USA, 1979).
Harriet Tubman (𝙷𝚊𝚛𝚛𝚒𝚎𝚝. USA, 2019)
Maud Watts (𝚂𝚞𝚏𝚛𝚊𝚐𝚎𝚝𝚝𝚎. GB, 2017).

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À plein temps (2021)

Julie ist eine von Millionen Müttern (in Frankreich, in Deutschland), die sich entweder alleinerziehend um Kinder, Haus und Job kümmern oder den Löwenanteil der Care-Arbeit übernehmen. Und die gleichzeitig um eine berufliche Perspektive kämpfen, die mehr ist als nur Broterwerb. À plein temps ist für all sie. Deutscher Kinostart zum Internationalen Frauentag 2024.

Julie rast durch diesen Film. Sie rennt den Zügen und Bussen hinterher, die sie nur knapp erwischt oder: die gar nicht fahren. Sie rennt im frühmorgendlichen Dunkeln mit den Kindern aus dem Haus. Sie rennt durch die Straßen von Paris, durch das Hotel, in dem sie arbeitet, sie rennt und rennt, und beim Zusehen beschleunigt sich mit ihr unser Puls. Julie ist immer in Zeitnot, fast immer zu spät und im Laufe dieses Films zunehmend pleite, und ein ums andere Hindernis stapelt sich schier unüberwindbar in ihren Weg. Aber: sie gibt nicht auf. Sie hat ein Ziel.

Julie an ihrem Arbeitsplatz: Gerade erhält sie die Einladung zum 2. Vorstellungsgespräch für einen besseren Job. Morgen Nachmittag? Mais oui! N’est pas un problem! (c) À plein temps
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Desk Set (1957)

Happy Holidays! Auskunftsbibliothekarin Bunny Watson ist fachlich Spitze, pflegt zu jeder ihrer drei Mitarbeiterinnen eine persönliche Beziehung, unterstützt sie fachlich und sorgt für eine freundliche Unternehmenskultur in ihrer Abteilung. Und sie ist dabei die typische Mittelmanagerin.

Es weihnachtet sehr im Reference Department. Foto der Co-Workers Joan Blondell und Katharine Hepburn in "Desk Set".  Copyright 20th Century Fox via www.imdb.com
Es weihnachtet sehr im Reference Department. Co-Workers Joan Blondell und Katharine Hepburn in „Desk Set“. ((c) 20th Century Fox via imdb.com)

Bunny Watson ist die Chefin, die wohl jeder gerne hätte. Sie weiß, wie die Rentiere von Santa Claus[1] heißen und kann sich merken, wie viele Leute in Chappaqua aus dem Zug gestiegen sind[2]. Sie pumpt ihren Mitarbeiterinnen kleinere Geldbeträge, denkt ans Weihnachtsgeld für den Botenjungen und passende Geschenke für alle im Büro. Sie unterhält mit Sekretärinnen[3]anderer Abteilungen gute Beziehungen, und hat deswegen manches Mal den einen oder anderen Informationsvorsprung. Weihnachten geht sie mit ihren Mädchen auch mal in die Nachbarabteilung, um gemeinsam zu tanzen und zu feiern. Über alldem sind ihre Antennen auf kleinste Anzeichen von Missstimmungen im System geeicht, und Gerüchten, die die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiterinnen betreffen, geht sie auf den Grund.

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Blue Jean (2022)

Offen lesbisch zu leben wie ihre Partnerin Viv kommt für Jean nicht in Frage. Die Sportlehrerin sieht für sich im homophoben England von Margaret Thatcher keine Alternative zu einem Doppelleben.

Szenenfoto mit Rosy McEwan als Sportlehrerin  Jean Newman
Rosy McEwan als Sportlehrerin Jean Newman. (c) Salzgeber

Thatcher-England, 1988. Das britische Parlament bringt gerade ein neues Gesetz auf den Weg, Clause 28, das eine „Förderung“ von Homosexualität verbietet. Besonders betroffen sind öffentliche Einrichtungen wie kommunale Beratungsstellen und Schulen, an denen Homosexualität nun nicht mal mehr neutral thematisiert, geschweige denn gelebt werden darf.

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Joy: Alles außer gewöhnlich (2015)

Die Farce Joy führt stark überzeichnend vor, wie viel härter jemand kämpfen muss, dem die Chancen auf materiellen Wohlstand und eine kreative Laufbahn als Problemlöserin nicht in den Schoß gefallen sind.

Joy (Jennifer Lawrence) steht als Entrepreneurin komplett ohne Unterstützung da, verkörpert aber den amerikanischen Traum von der Self-Made-Millionärin, der das mitnichten in die Wiege gelegt war (außer der Intelligenz und dem Talent). Zwar hat sie schon als Kind vor allem mit ihren Händen „gedacht“ und nützliche Dinge erfunden, gezeichnet und Prototypen gebastelt – etwa ein leuchtendes Hundehalsband mit Klettverschluss. Aber es ist ein langer, steiniger Weg, der Joy vom maroden Elternhaus in Long Beach, Long Island, bis zur Dynastie mit „hunderten bahnbrechenden Patenten“ führen wird – und auf dem sie sich eisern und gegen buchstäblich alle Widerstände durchbeißt. 

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Good Sam (1948)

Happy Holidays! Sam, ein Bruder ganz im Geiste von Happy-Go-Lucky Poppy, ist als Privatmann wie als Angestellter einfach immer überbordend menschenfreundlich. Das hat eines Tages unerwartete Konsequenzen.

Szenenfoto mit Gary Cooper und Ruth Roman.
Chefverkäufer Sam Clayton legt Hand an. Good Sam. © Rainbow Productions.

In Der beste Mann der Stadt (Good Sam, 1948) ist der Kaufhaus-Direktor nach herkömmlichen (und bis heute gültigen Maximen) ganz normal: Er sagt seinem freundlichen Chefverkäufer Sam, der solle sich besser nicht um die Namen von Kund*innen und die Entwicklung deren Nachwuchses kümmern, wenn dabei nur der Verkauf eines Beißrings rumkomme. Auch sei man kein Auskunftsbüro, wenn jemand nach dem Weg frage.

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